Energiespeicher Riedl - unverzichtbar für eine erfolgreiche Energiewende
Der Energiespeicher Riedl wird in den kommenden Jahrzehnten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit, zum Ausbau erneuerbarer Energien und zum Klimaschutz leisten.
Pumpspeicherkraftwerke sind eine besonders ausgereifte und wirkungsvolle Möglichkeit, um Strom umweltfreundlich und effizient in großen Mengen zu speichern.
Erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne sind wetterabhängig und führen damit zu einer schwankenden Stromerzeugung. Es kann also nicht immer so viel Strom produziert werden, wie gerade gebraucht wird. Oft bleibt erzeugte Energie aber auch ungenutzt. Diese Schwankungen in der Stromerzeugung müssen ausgeglichen werden, um das Stromnetz zu stabilisieren und die Stromversorgung zu sichern.
Um die beschleunigten Ziele der Energiewende zu erreichen, müssen erneuerbare Energien gefördert sowie die Stromnetze und Speicherkapazitäten jetzt ausgebaut werden, damit sie zeitnah zur Verfügung stehen. Der Energiespeicher Riedl wird hier für Niederbayern eine regional wichtige Rolle spielen und in den kommenden Jahrzehnten insbesondere in Bayern einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Hochmodernes Pumpspeicherkraftwerk
Der Energiespeicher Riedl ist ein hochmodernes Pumpspeicherkraftwerk. Bei einem Stromüberangebot aus erneuerbaren Energien wird mittels dieser Energie Wasser aus dem Stauraum des Kraftwerks Jochenstein in ein rund 330 Meter höher gelegenes Oberbecken gepumpt und dort zwischengespeichert. Bei hoher Nachfrage oder bei Engpässen im Netz wird in Sekundenschnelle Wasser aus dem Speicherbecken zu den unterirdischen Turbinen geleitet, die über Generatoren wiederum elektrische Energie erzeugen.
(Architekturskizze Maschinenhaus Energiespeicher Riedl)
Projektträger: Donaukraftwerk Jochenstein AG
Träger des Projekts Energiespeicher Riedl ist die Donaukraftwerk Jochenstein AG (DKJ) – ein Unternehmen von VERBUND.
Basierend auf dem Regierungsabkommen von 1952 zwischen Österreich und Deutschland, wurde die Donaukraftwerk Jochenstein AG für den Bau und Betrieb des Kraftwerks gegründet. Zweck des Abkommens ist die gemeinsame Nutzung der Wasserkraft der Donau zwischen Passau und Jochenstein/Engelhartszell. Seit April 2013 ist das Jochensteiner Kraftwerk zu 100 % im Eigentum der VERBUND AG.
Daten zum Energiespeicher Riedl
Standort Kraftstation |
Gemeinde Untergriesbach/Ortsteil Jochenstein |
Standort Speichersee | Gemeinde Untergriesbach/Ortsteil Gottsdorf |
Mittlerer Donauabfluss | 1.420 m³/s |
Höchster schiffbarer Donauabfluss | 4.150 m³/s |
Volumen Speichersee | 4,2 Mio. m³ |
Wasserfläche Oberbecken | 24 ha |
Mittlere Fallhöhe | 331,5 m |
Durchfluss Turbinenbetrieb | 108 m³/s |
Durchfluss Pumpbetrieb | 83 m³/s |
Maschinenleistung | 2 x 150 Megawatt |
Investitionsvolumen | rd. 400 Mio. Euro |
Ziele und Nutzen des Energiespeicher Riedl
Der Energiespeicher Riedl und die Organismenwanderhilfe Kraftwerk Jochenstein befinden sich derzeit im Planfeststellungsverfahren. Im Vorfeld mussten die beiden Projekte ein Raumordnungsverfahren durchlaufen.
Die Öffentliche Auslegung zum Planfeststellungsverfahren für die für die Fischwanderhilfe Jochenstein und den Energiespeicher Riedl erfolgte vom 12. Juli bis 11. August 2022 in 20 Anliegergemeinden in den Stauräumen Aschach und Jochenstein.
Bis zum 12.9.2022 können noch Stellungnahmen beim Landratsamt Passau und dem Land Oberösterreich abgegeben werden.
Ob die Errichtung und der Betrieb des Energiespeicher Riedl sowie der Organismenwanderhilfe zulässig sind, entscheidet das Landratsamt Passau. Hierzu sind Planfeststellungsverfahren mit integrierten Umweltverträglichkeitsprüfungen durchzuführen. Im Planfeststellungsverfahren werden alle einschlägigen öffentlich-rechtlichen Vorschriften und die Belange der Anliegerinnen und Anlieger berücksichtigt.
Für die Durchführung dieses Verfahrens hat die Donaukraftwerk Jochenstein AG (Vorhabenträgerin) aussagekräftige Antragsunterlagen bereitgestellt. Darin werden die Projekte ausführlich beschrieben und dargestellt. Es erfolgt eine umfangreiche Präsentation der Eingriffe und Auswirkungen des Vorhabens.
2016 haben sich nach Veröffentlichung der Antragsunterlagen sowohl Fachbehörden als auch die Öffentlichkeit beim Projekt eingebracht. Die dabei ermittelten Aspekte sind anschließend in die Planungen bzw. eine Adaption der Antragsunterlagen geflossen. Daraufhin wurden unter anderem der Bauablauf sehr detailliert ausgearbeitet und neue Immissionsprognosen erstellt. Alle umweltfachlichen Bestandserhebungen und die darauf beruhenden Bewertungen wurden auf ihre Aktualität überprüft und bei Bedarf angepasst bzw. aktualisiert. In diesem Zusammenhang wurden vollständig neue UVP-Berichte (Umweltverträglichkeitsprüfung) erstellt, die eine Betrachtung und Bewertung aller gesetzlich vorgesehenen Schutzgüter umfassen. Zu diesen Gütern zählen etwa die menschliche Gesundheit, Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt, Fläche und Boden, Wasser, Klima und kulturelles Erbe.
Die Öffentliche Auslegung der Antragsunterlagen erfolgte vom 12. Juli bis 11. August 2022 in den Anliegergemeinden in Bayern und Oberösterreich.
Weitere Schritte werden vom Landratsamt Passau als Genehmigungsbehörde bestimmt.